Hobbys, kostbare Zeit für sich selbst

Ob schwimmen, stricken oder Saxofon spielen: Hobbys machen den Kopf frei, fördern die Gesundheit und lassen uns nach der Arbeit auf andere Gedanken kommen. Ganz nach dem Motto: Raus aus dem Alltagstrott, rein ins Vergnügen.

Jeder kennt das: Nach einem langen Tag sind die Akkus leer, die Füße müde und die Augen schwer. Doch wer sich jetzt stundenlang vor den Fernseher setzt oder einen Handyspielmarathon macht, tut weder Körper noch Geist etwas Gutes. Denn das Freizeitverhalten hat großen Einfluss auf die körperliche Fitness und das Wohlbefinden der Menschen. Dass regelmäßiger Sport die Gesundheit fördert, ist nicht neu. Daher sollte ein sportliches Hobby für jeden Pflicht sein. Aber auch häkeln, puzzeln oder Kerzen gießen können wahre Wunderwaffen gegen krankmachenden Stress sein. 

Welches Hobby passt eigentlich zu mir?

Wer das richtige Hobby für sich sucht, hat die Qual der Wahl. Einfach drauflosstarten ist kein guter Rat. Sonst verstauben Hanteln, Kochbücher oder die neu gekaufte Nähmaschine schneller in den Regalen, als einem lieb ist. Wer sich im Vorfeld gut überlegt, wie viel Zeit investiert werden soll, ob man eher Ruhe oder doch lieber Action sucht, sich alleine beschäftigen möchte oder in Gesellschaft sein will, findet schneller das passende Hobby. Ein Falsch oder Richtig gibt es nicht: Die Persönlichkeit, der Anspruch und die eigenen Ziele sind entscheidend. Wer besonders ehrgeizig ist, findet ein Hobby mit Wettbewerbscharakter vielleicht interessanter. Für Menschen, die der Einsamkeit entfliehen wollen, könnte hingegen ein Mannschaftssport das Richtige sein. Manchmal hilft es auch, an alte Hobbys aus Kindheitstagen anzuknüpfen. Und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn die erste Wahl nicht gleich ein Volltreffer ist. Haben Sie Geduld. Auch für Sie gibt es das perfekte Hobby.  

Gemeinsames "Singen" tut der Seele gut und entspannt.

Hobbys schützen die Gesundheit

Wer Hobbys in seine alltägliche Routine einbaut, senkt den eigenen Stresslevel – und damit das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage aus dem vergangenen Jahr fühlen sich knapp zwei von drei Menschen in Deutschland manchmal gestresst – mehr als 26 Prozent sogar häufig. Stressfaktor Nummer eins sind die Anforderungen in der Schule, dem Studium oder im Job. Umso wichtiger ist ein Ausgleich in der Freizeit. Doch vor allem ältere Menschen, Mütter oder auch Erwerbslose nehmen sich nur selten Zeit für ihre Hobbys. Burnouts oder ständige Infektionen können die Folge sein. Ein sportliches Hobby ist immer eine gute Wahl, doch auch wer strickt, rätselt oder mit den Freunden Karten spielt, hilft seinem Körper. Während die kognitiven Fähigkeiten trainiert werden, darf die Gedankenspirale aus Stress, Sorgen und anstehenden Aufgaben eine Pause machen.

Wie viel Hobbyzeit verträgt das Leben?

Wie viel Zeit Menschen für ihr Hobby aufwenden, hängt zumeist von ihren Lebensumständen ab. Wer viel arbeitet, lange Strecken pendelt, kleine Kinder hat oder Angehörige pflegt, hat deutlich weniger Freizeit als andere. Auch Zeit für Freunde und Familie ist den meisten Menschen wichtig. Trotzdem darf eine Auszeit für uns selbst nicht fehlen und sollte in dem eigenen Wochenplan ausreichend Platz finden. Sportliche Aktivitäten sollten laut Weltgesundheitsorganisation bei gesunden Erwachsenen mindestens 150 Minuten pro Woche einnehmen – wobei auch körperlich herausfordernde Hausarbeiten dazugehören. Von täglichen Sporteinheiten raten Experten ab, da die Muskeln auch Zeit für die Regeneration brauchen. Tipp: Wer auf gemeinsame Zeit mit dem Partner bzw. der Partnerin, Kindern oder Freunden nicht verzichten möchte, kann ein Hobby auch gemeinsam mit ihnen angehen. 

Ohne Spaß keinen Nutzen

Im Gegensatz zum Job müssen die Menschen mit ihrem Hobby nicht ihr Leben finanzieren. Trotzdem können Hobbys Verpflichtungen mit sich bringen oder Leistung einfordern. Doch eins sollte bei allem Engagement immer im Vordergrund stehe: der Spaß. Schließlich sollen die Aktivitäten in der Freizeit das eigene Glückskonto auffüllen, Stress abbauen und positiv belegt sein – und nicht zusätzlichen Druck verursachen. Nur dann sind sie ein Gewinn für unser Leben, den Körper und die Psyche. Wer nicht mit dem Herzen dabei ist oder sich jedes Mal aufraffen muss, der hat das falsche Hobby gewählt.

Je mehr Hobbys, desto besser

Eine Studie der Purdue Universität in Indiana belegt: Mehr Freizeitaktivitäten führen zu mehr Lebenszufriedenheit – weit ab von Pflichten, Arbeit und Zwängen. Je abwechslungsreicher sie sind, desto zufriedener fühlen sich die Menschen mit ihrem Leben. Während einige Freizeittätigkeiten ein großes Maß an Konzentration oder Ausdauer erfordern, machen andere den Kopf frei und steigern das Wohlbefinden. Doch egal für welche Hobbys der Mensch sich entscheidet: Alles ist besser als nichts zu tun. Wobei immer die Regel gilt: Nur wer ein Hobby, wirklich ausüben will, sollte es angehen. Wer meint es ausüben zu müssen, sollte es besser lassen.

Ob Radfahren, Nordic Walking, Wandern oder Klettern – Bewegung an der frischen Luft ist ein Stresskiller.

Raus an die frische Frühlingsluft

Im Frühling erwärmen die ersten Sonnenstrahlen die Luft und erwecken unsere Lebensgeister. Wie ein bunter Konfettischauer rieseln die Frühlingsgefühle über uns und locken uns aus dem Haus. Jetzt ist die beste Zeit, sich ein neues Outdoor-Hobby zu suchen. Wer langsam starten will, könnte beispielsweise Geocaching, also einer GPS-Schnitzeljagd, ausprobieren. Oder wie wäre es mit Nordic Walking, einem regelmäßigen Joggingprogramm oder einer Trekkingtour? Doch nicht jedes Outdoor-Hobby erfordert sportliche Höchstleistungen. Auch wer sich an Landschaftsmalerei oder einer Runde Frisbee im Stadtpark versucht, kann die erwachende Natur genießen und die Seele baumeln lassen.

Hobbys – von beliebt bis außergewöhnlich

Crossboule, Discgolf oder Hobby Horsing sagt Ihnen nichts? Kein Wunder! Sie zählen definitiv zu den außergewöhnlichsten Hobbys und werden nur von wenigen Menschen in Deutschland betrieben. Aber auch wer Tontaubenschießen, Bierbrauen oder Eisbaden sein Hobby nennt, hebt sich von der Masse ab. Für gut ein Viertel der Menschen geht hingegen nichts über Unkraut jäten, Rasen mähen und Hecke stutzen – Gartenarbeit ist der Deutschen liebstes Hobby. Shopping und Fotografieren folgen auf Platz zwei und drei. Die beliebteste sportliche Aktivität war im Jahr 2021 mit elf Prozent der Gang ins Fitnessstudio, kurz gefolgt vom Wandern. Rund 8,4 Prozent der Menschen gingen gerne joggen oder liefen durch den Wald oder das Gelände. Sie konnten sich im vergangenen Jahr noch nicht für ein neues Hobby begeistern? Dann schließen Sie sich doch der wohl sinnvollsten Freizeitbeschäftigung der Deutschen an: Rund 30 Millionen Menschen setzen sich hierzulande in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl ein und engagieren sich ehrenamtlich. Vielleicht sind Sie die geborene Fußballtrainerin oder ein großartiger Leihopa – probieren Sie es aus!

Stand: 03.11.2022

Newsletter