Guter Ranzen. Gesunder Rücken.

Für ABC-Schützen ist der Schulranzen die wohl wichtigste Anschaffung des Jahres. Kein Wunder, dass er ein echter Alleskönner sein muss: Für die Kinder zählen die richtigen Farben und Motive, aus orthopädischer Sicht interessieren Gewicht, Stabilität, Tragegurte und für die Eltern soll er natürlich bezahlbar bleiben. Gar nicht so einfach.

Die anatomische Passform des Schulranzens ist entscheidend

Mit der Schulzeit beginnt für Kinder ein neuer, aufregender Lebensabschnitt, der jedoch für den Rücken einige Herausforderungen bereithält. Eine davon ist das tägliche Tragen der Bücher, Hefte, Sport- und Malsachen. Damit das rückengesund gelingt, ist die Wahl des Schulranzens entscheidend. „Gerade in der Wachstumsphase verändert sich der Körper des Kindes noch stark. Die Grundschulzeit dauert vier Jahre. In dieser Zeit wachsen Kinder ca. 20 Zentimeter. Ein Ranzen sollte sich also gut und individuell auf den Rücken des Kindes einstellen lassen“, rät Kaja Untiedt, Sportwissenschaftlerin, Physiotherapeutin und Leiterin des Instituts für Therapeutische Medizin. 

Für die individuelle Anpassung sorgen zum einen die Schultergurte. Sie sollten gut gepolstert und vor allem leicht verstellbar sein. Eine Gurtbreite von vier Zentimetern ist in der Regel ideal für Kinder. Besseren Halt bieten darüber hinaus ein verstellbarer Brust- und Beckengurt. „Der Brustgurt verhindert, dass der Ranzen auf dem Rücken hin und her rutscht. Der Beckengurt entlastet die Schulten. Das Gewicht wird gleichmäßiger verteilt“, ergänzt die Therapeutin. Für einen guten Sitz des Ranzens sind zudem die ergonomischen Rückenpolster entscheidend. Sie sollten weder zu weich noch zu hart sein. Darüber hinaus spielt der Rahmen eines Ranzens eine wichtige Rolle, denn auch er muss einiges aushalten. Perfekt ist er, wenn der Ranzen leer wie bepackt stabil stehen kann.

Große Reflektorstreifen an allen sichtbaren Außenseiten des Schulranzens mit fluoreszierende Farbflächen, die in der Dämmerung leuchten, sorgen für Sicherheit im Straßenverkehr.

Das Gewicht des gepackten Schulranzens sollte nicht mehr zehn Prozent des Körpergewichts des Kindes sein

Nicht weniger wichtig für ein rückengerechtes Transportieren der Schulsachen ist das Innenleben des Ranzens. Die Fächer sollten es ermöglichen, schwere Dinge, also Bücher und Hefte, mittig und am Rücken anliegend zu tragen. Apropos Gewicht: Der Ranzen selbst sollte natürlich möglichst leicht sein sollte. „Als Empfehlung gilt, dass das Leergewicht eines Ranzens nicht mehr als 1,3 Kilogramm und der gepackte Ranzen nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichts des Kindes beträgt betragen sollte. Für Kinder, bei denen bereits eine Fehlhaltung diagnostiziert wurde, kann auch ein Schul-Trolley die richtige Wahl sein“, so Kaja Untiedt. Eine gute Orientierung bieten auch Prüfsiegel wie zum Beispiel die DIN-Norm, das TÜV-Siegel oder das Siegel der Stiftung Warentest.

Das liebe Geld …

Bei einer Schuleinführung kommen mit Ranzen, Büchern, Mäppchen, Stiften, Mal-, Sportsachen und der Einschulungsfeier einige Kosten zusammen. Zudem gilt auch bei einem Schulranzen, dass Qualität ihren Preis hat. Wer eine preisbewusste, aber nicht weniger gute Alternative sucht, kann das zum Beispiel auf die Modelle der vergangenen Saison oder auf einen gebrauchten Ranzen setzen. Oft sind sie erst seit wenigen Jahren im Einsatz und noch sehr gut in Form.


Porträt Kaja Untiedt Sportwissenschaftlerin

Unsere Experten für einen gesunden Rücken

Kaja Untiedt
Sportwissenschaftlerin, Physiotherapeutin
Leiterin des Instituts für Therapeutische Medizin
Telefon 03433 21-1882
kaja.untiedt@sana.de

Stand: 03.11.2022

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