Gut zu Fuß im Leipziger Land
Zeigt her Eure Füße: Die besten Tipps und Tricks für gesunde Füße und das Gehen in Barfußschuhen.
Die Füße tragen uns durchs Leben, ob barfuß oder mit Schuhen. Tagtäglich belasten wir sie mit unserem vollen Körpergewicht und umrunden auf ihnen im Laufe des Lebens drei Mal die Erde. Um diese Meisterleistung zu stemmen, arbeiten 20 Muskeln, 26 Knochen, 33 Gelenke und 114 Bänder auf komplexe Weise zusammen. Höchste Zeit, ihnen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Bei einem gesunden Fuß zeigt der Fußabdruck den Vor-, Mittel- und Rückfuß sowie ein schmales Fußgewölbe in der Mitte. Am einfachsten können Sie sich einen Eindruck verschaffen, wenn Sie mit nassen Füßen auf dunkle Fliesen oder auf nassen Sand treten.
Am besten unten ohne Schuhe
Ein Fuß muss laufen, um gesund zu sein – und das am besten barfuß: Stellen Sie Ihre Schuhe beiseite, wann immer Sie die Gelegenheit dazu haben. Barfußlaufen ist die natürlichste und gesündeste Art des Laufens. Wir setzen den Fuß dann weicher auf als in Schuhen und rollen über den Vorfuß und die Großzehe ab. Barfußlaufen stärkt die kleinen Fußmuskeln, die durch das Tragen von engen Schuhen oftmals geschwächt sind, stabilisiert Sehnen, Bänder und Gelenke. Außerdem bringt es die Durchblutung in Schwung. Wenn Sie auf verschiedenen Untergründen wie auf einer Wiese, auf Waldboden oder im Sand laufen, ist es zudem ein Fest für die Sinne. Wer auch im Alltag auf das Gefühl des Barfußlaufens nicht verzichten will, für den sind Barfußschuhe vielleicht genau das Richtige. Was es damit auf sich hat und worauf Sie beim Umstieg achten sollten, lesen Sie im Interview mit Jens Greiling vom Laufshop Haas.
Woran erkennst Du gesunde Füße?
Bei einem gesunden Fuß zeigt der Fußabdruck den Vor-, Mittel- und Rückfuß sowie ein schmales Fußgewölbe in der Mitte. Am einfachsten können Sie sich einen Eindruck verschaffen, wenn Sie mit nassen Füßen auf dunkle Fliesen oder auf nassen Sand treten.
Beim Fußspezialist in guten Händen
Beim Laufen muss der menschliche Fuß das bis zu Dreifache des Körpergewichts tragen – eine wahre Meisterleistung. Kein Wunder, dass fast jeder mindestens einmal in seinem Leben unter irgendeiner Form von Fußschmerzen leidet! Die Ursachen für schmerzende Füße können sehr unterschiedlich sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei lang anhaltenden Beschwerden eine:n Fußspezialist:in zu konsultieren. Denn hinter Fußschmerzen kann sich auch eine andere Erkrankung verbergen.
Im Interview
Gunnar Rupprecht, Oberarzt im Leipziger Land an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und verantwortlich für den Fachbereich Fußchirurgie
Die Zehen liegen entspannt nebeneinander, die Fußknöchel reihen sich perlenschnurartig auf und der Spann ist wohlgeformt: Leider sind den wenigsten Erwachsenen solch ideal geformte Füße vergönnt. Neben den genetischen Einflüssen ist dafür unser Lebensstil verantwortlich, der sich durch wenig Aktivität und Fehlbelastungen auszeichnet. Wann eine Fehlstellung am Fuß aber behandlungsbedürftig ist und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, darüber berichtet der Fußspezialist.
Gunnar Rupprecht, Oberarzt und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Spezielle Unfallchirurgie
Telefon 03433 21-1503, gunnar.rupprecht@sana.de
Ein überwiegender Anteil der Menschen hierzulande hat mehr oder weniger ausgeprägte Fehlstellungen an den Füßen. Ab wann sollte man sich Sorgen bei Fußbeschwerden machen und zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen?
Tatsächlich können Fehlstellungen unbemerkt und beschwerdefrei bleiben. Erwachsene sollten spätestens dann zum Orthopäden bzw. zur Orthopädin gehen, wenn sie bei Belastung wiederkehrende Schmerzen in den Füßen, Sprunggelenken oder auch in den Knien, in der Hüfte oder im Rücken haben. Aber auch andere, unscheinbarere Anzeichen wie wiederkehrende Schwielen an der Fußsohle oder an den Zehengelenken und Probleme mit dem Schuhwerk können auf eine Fußfehlstellung hindeuten, die bereits therapiert werden sollte. Die Füße sind immerhin unser Fundament und müssen eine Menge aushalten. Unser ganzes Körpergewicht lastet auf einer vergleichsweise kleinen Fläche und bleibt eine Fußfehlstellung unbehandelt, so hat das Folgen für die gesamte Körperstatik und die Bewegungsabläufe in Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Umgekehrt ist es auch so, dass Fehlstellungen oder Beschwerden in anderen Gelenken wie Knie oder Hüfte auf die Fußstatik zurückwirken, weil der Fuß dann die Beinfehlstellung kompensieren muss. Schmerzen sollten also auf jeden Fall orthopädisch abgeklärt werden.
Ab welchem Alter beginnt sich eine Fehlstellung des Fußes bemerkbar machen?
Das ist unterschiedlich. Der Beschwerdebeginn kann aber durchaus schon etwas über die Hintergründe aussagen. Je jünger die Patient:innen sind, desto wahrscheinlicher sind eine genetische Veranlagung und eine vorbestehende Fehlstellung. Je später die Beschwerden auftreten, desto größer ist – neben einer genetischen Veranlagung – der Einfluss einer jahrelangen Fehlbelastung beispielsweise durch falsches Schuhwerk.
Die Füße sind unser Fundament …
Wie gehen Sie vor, wenn Patient:innen zu Ihnen in die Fußsprechstunde kommen?
Von primärem Interesse sind Art und Ausprägung der Fehlstellung, Stabilität und Zustand der Gelenke. Im direkten Austausch mit dem Patienten bzw. der Patientin nehmen wir uns Zeit und erfragen Ausmaß und Dauer der Beschwerden und ob Fehlstellungen der Füße in der Familie häufiger auftreten. Daran schließt sich eine körperliche Untersuchung der Füße im Stand und unter dynamischer Belastung, also im Gang, an. Um das Bild zu vervollständigen, ist eine Röntgenaufnahme des Fußes notwendig. Wenn es erforderlich ist, kann eine weiterführende Schnittbilddiagnostik mithilfe der Computer- oder der Magnetresonanztomografie zusätzlich Aufschluss über den Hintergrund der Beschwerden geben.
Auf der Basis der Diagnostik planen wir die Behandlung. Welcher Behandlungsweg der vielversprechendste ist, hängt von der Gesamtschau der Befunde und von der gesundheitlichen Gesamtsituation des/der Patienten/Patientin ab. Wenn der Leidensdruck noch nicht sehr hoch ist, die Fehlstellung nicht zu ausgeprägt und andere Gelenke noch nicht in Mitleidenschaft gezogen sind, nutzen wir konservative, also nicht-operative Behandlungstechniken. Zu ihnen gehören die Physiotherapie und stützende Einlagen, die vom Sanitätshaus individuell nach einem Abdruck des Fußes gefertigt werden. Zudem können wir je nach Beschwerdebild weitere Hilfsmittel anbieten, beispielsweise Nachtschienen oder Silikonspreizer bei einem Hallux valgus. Es gibt da vielfältige Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Verformung zu verlangsamen. Eine Korrektur der Fehlstellung ist allerdings nur operativ möglich.
2010 haben das Deutsche Schuhinstitut (DSI) und der Hauptverband der Deutschen Schuhindustrie (HDS) 10.400 Füße und Schuhe vermessen. Das Ergebnis: 82 Prozent der Deutschen tragen Schuhe, die ihnen zu groß, zu weit oder zu eng sind. Verglichen mit früheren Messungen ist unsere Fußlänge unverändert geblieben, während wir aber größer und auch fülliger geworden sind. Wir laufen also auf immer kleinerem Fuß und tragen dafür nicht die passenden Schuhe.
Wann würden Sie eine Operation der Füße empfehlen?
Wenn der Leidensdruck hoch ist, der/die Patient:in kein geeignetes Schuhwerk mehr findet und von sich aus sagt, dass etwas passieren muss, dann schauen wir, mit welcher operativen Methode wir die besten Ergebnisse erzielen können. Das können Eingriffe sein, bei denen Gelenke erhalten werden, beispielsweise Verschiebekorrekturen an Zehen und Mittelknochen. Manchmal führt aber auch die Versteifung eines Gelenkes zur Beschwerdefreiheit, beispielsweise bei Gelenkverschleiß oder höhergradigen Fehlstellungen. Möglich ist auch eine Kombination aus beiden Herangehensweisen. In den allermeisten Fällen können wir den Betroffenen operativ weiterhelfen.
Wie lange dauert es nach einer Fußoperation bis zur Beschwerdefreiheit?
Das kommt auf die Art der Operation an. Bei einer Korrekturoperation am Knochen dauert es in der Regel mindestens sechs Wochen, bis die physiologische Knochenheilung abgeschlossen ist. Grob lässt sich sagen, dass die Arbeitsfähigkeit nach ungefähr sechs bis zehn Wochen wieder erreicht wird. Allerdings sollten Patient:innen geduldig mit sich sein. Belastungsabhängige Schmerzen und auch wieder auftretende Schwellungen sind bis zu sechs Monate nach dem Eingriff noch im Rahmen des Normalen.
Schuhe zum barfuss laufen
Hast Du Dich auch schon immer gefragt, wie es sich anfühlen muss barfuß zu laufen? Barfußschuhe liegen seit einigen Jahren im Trend und gelten als besonders gesund. Durch ihre sehr dünne Sohle simulieren sie das Gefühl des Barfußlaufens, schützen aber die Füße vor Verletzungen durch Steine oder Scherben. Wie gesund sie wirklich sind und was es dabei zu beachten gilt, darüber haben wir mit Jens Greiling, vom Laufshop Haas gesprochen.
Herr Greiling, wie kommt es, dass Sie ohne Barfußschuhe zum Interview gekommen sind?
Barfußschuhe sind eine wunderbare Erfindung, aber sie sind nicht für jede Situation die beste Wahl. Wer beispielsweise den ganzen Tag über harte Böden läuft − wie hier in der Klinik, in einer Produktionshalle oder auch bei uns im Laufshop −, für den sind eventuell Schuhe besser geeignet, die gedämpft sind und die Belastungen etwas abfedern. Zudem spielt der Trainingszustand eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den idealen Schuh zu finden und Überlastung zu vermeiden. Wenn ich zum Beispiel den ganzen Tag am Rechner sitze und nur abends zum Ausgleich Sport treibe, dann kann es sinnvoll sein, einen unterstützenden Schuh zu haben.
Was ist denn das Wunderbare an Barfußschuhen?
Barfußschuhe führen uns zu einem natürlichen Laufstil zurück, der durch kleinere Schrittlängen und ein sanfteres Abrollen gekennzeichnet ist. So laufen wir leider in unseren normalen Schuhen nicht. Stabile Schuhe mit einer guten Sohle geben uns ein Gefühl der Sicherheit. Das ist gut, führt aber auch dazu, dass wir uns einen zu harten und fersenlastigen Auftritt angewöhnt haben, der leider nicht sehr gelenkschonend ist.
Verändern Barfußschuhe unsere Bewegungsabläufe?
Ja, und zwar mit großen Vorteilen. Durch die minimalistisch dünne Sohle setzen wir unsere Füße beim Laufen aktiver und konzentrierter auf. Das bewirkt, dass wir auch im restlichen Körper mehr Körperspannung aufbauen.
Was raten Sie Menschen, die auf Barfußschuhe umsteigen möchten?
Vor dem Umstieg sollte abgeklärt werden, ob aus medizinischer Sicht etwas gegen Barfußschuhe spricht. In unserem Laufshop können wir Kund:innen darüber hinaus auf der Grundlage einer Laufbandanalyse beraten. Wir schauen uns dabei die Statik von Knie und Sprunggelenk an. Viel können wir auch anhand der Schuhe ablesen, mit denen Kund:innen zu uns kommen; zum Beispiel daran, wie die Absätze abgelaufen sind.
Prinzipiell ist es wichtig, gut dosiert zu beginnen, weil wir die Belastung des Laufens in Barfußschuhen nicht gewohnt sind. Das gilt vor allem für den Sport. Grundsätzlich sind Barfußschuhe sehr sinnvoll, wenn man möchte, dass die Fußmuskulatur in das Training einbezogen wird, wie beispielsweise beim Krafttraining. Wer aber beim Joggen auf Barfußschuhe umsteigen möchte, sollte sich bewusst machen, dass sich das Herz-Kreislauf-System an Belastungen sehr viel schneller anpassen kann als die Muskulatur und der Band- und Knochenapparat. Wenn wir uns also schon recht fit fühlen, kann es sein, dass es für eine Steigerung der Belastung, zum Beispiel durch einen Wechsel von normalen Laufschuh zum Barfußschuh, dennoch zu früh ist. Es kommt auf die Dosis an.
Die Vorteile und positiven Eigenschaften von Barfußschuhen sind enorm. Sie verbessern die Fußgesundheit, die Rückengesundheit sowie die Körperhaltung und schonen beim Gehen die Gelenke! Deshalb sollten Sie unbedingt ein neues Paar Barfußschuhe ausprobieren.
Gibt es auch Situationen, in denen das Tragen von Barfußschuhen gänzlich ungeeignet ist?
Ja, immer dann, wenn medizinische Gründe dagegen sprechen. Das kann beispielsweise bei einer akuten Fußverletzung wie einem Bänderriss der Fall sein. Dann ist es wichtig, einen stabilen, entlastenden Schuh zu tragen.
Gibt es Untergründe, die gegen das Laufen in Barfußschuhen sprechen?
Im Prinzip nicht. Es geht ja gerade darum, dass uns der Barfußschuh auf jedem Untergrund einen guten Schutz vor Verletzungen bietet und wir überall wie barfuß gehen können. Die Frage ist auch hier eher, wie gut können Muskulatur, Bänder und Knochen die Belastung schon bewältigen.
Worauf sollte man bei der Wahl des Barfußschuhs achten?
Im Prinzip gilt, was für den Schuhkauf ganz allgemein gilt. Wichtig ist die Qualität der Materialien. Es empfiehlt sich, auf genormtes und geprüftes Leder zu achten. Entscheidend ist zudem die Qualität der Materialien mit direktem Hautkontakt. Schließlich soll man in Barfußschuhen ja auch tatsächlich barfuß gehen können.
Welche Anbieter gibt es für Barfußschuhe?
Mit Barfußschuhen kannst Du die Freiheit genießen, ohne dabei auf den Komfort verzichten zu müssen. Die Schuhe sind so konzipiert, dass Du den natürlichen Laufstil beibehalten kannst und trotzdem vor Verletzungen geschützt bist.
1. Der perfekt designte Barfußschuh mit großer Zehenfreiheit: Wildling Shoes
2. Der Marktführer unter den Barfußschuhen: Leguano
3. Einer der beliebtesten Hersteller für Barfußschuhe: Sole Runner
4. Seit vielen Jahren ein unschlagbarer Bestseller in alltagstauglicher Optik: Vivobarefoot
5. Der amerikanische Laufschuh- und Outdoor-Hersteller stellt erst seit wenigen Jahren Barfußschuhe her: Merrell
6. Günstige Einstiegsmodelle, dafür nicht so hochwertig wie die Premiumhersteller: Saguaro
7. Der Zehen-Barfußschuh besticht durch Langlebigkeit, Verarbeitung und das Tragegefühl: VIBRAM Fivefingers