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Die Pflege an den Sana Kliniken Leipziger Land

Am 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflege. Silke Lebus, Pflegedienstleiterin am Sana Klinikum Borna, und Cornelia Reichardt, Leiterin des Bildungszentrums Leipziger Land sprechen anlässlich des Aktionstages darüber, wie Pflege heute in einem modernen Krankenhaus wie in den Sana Kliniken Leipziger Land aussieht.

Nur wenn Medizin und Pflege vertrauensvoll Hand in Hand zusammenarbeiten, ist eine gute Versorgung von kranken, alten, körperlich oder geistig beeinträchtigten Menschen möglich. Über lange Zeit wurde die Pflege jedoch weniger ernst genommen. Das hat sich glücklicherweise in den vergangenen Jahren grundlegend geändert und die Bedeutung der Pflege ist stetig gewachsen. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie gezeigt, welch engagierte und wertvolle Arbeit Pflegekräfte jeden Tag leisten.

Der 12. Mai ist schon 1965 von der Weltgesundheitsorganisation als Internationaler Tag der Pflegenden ausgerufen worden und soll die Arbeit von Pflegekräften sichtbar machen und würdigen. Der Tag wurde dabei auf den Geburtstag der Pionierin der Krankenpflege gelegt – Florence Nightingale.

Wie sieht Pflege heute in einem modernen Krankenhaus wie in den Sana Kliniken Leipziger Land in Borna aus? Was hat sich in der Vergangenheit bis heute verändert? Wie wird sich der Pflegearbeitsplatz der Zukunft gestalten? Anlässlich des 60jährigen Klinikjubiläums und des Tags der Pflegenden haben wir mit zwei Pflege-Expert:innen gesprochen: Silke Lebus ist seit 2003 als stellvertretende Pflegedirektorin und seit 2017 als Pflegedirektorin der Sana Klinik in Borna tätig. Cornelia Reichardt leitet das dortige Bildungszentrum und ist u.a. für die Auszubildenden am Klinikum zuständig.

Wie hat sich die Krankenpflege Ihrer Meinung nach in den vergangenen Jahren verändert?

Lebus: Die Veränderungen sind auf vielen verschiedenen Ebenen spürbar. Strukturell, qualitativ, zeitlich. So haben sich zum Beispiel die Liegezeiten der Patientinnen und Patienten in den vergangenen Jahren verkürzt. Das heißt, sie werden nach Eingriffen schneller mobilisiert und in die Reha oder Häuslichkeit entlassen. Das ist für die Patientinnen und Patienten von Vorteil, da sie eher wieder fit sind und an Lebensqualität gewinnen, hat aber natürlich Auswirkungen auf die pflegerischen Vorgänge, die damit komplexer geworden sind. Gleichzeitig dokumentieren wir heute viel mehr als noch vor einigen Jahren. Das erleichtert die Nachvollziehbarkeit von Prozessen und wir können den Genesungsfortschritt besser beurteilen und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen die Leistungen nachweisen, bedeutet aber auch einen höheren Aufwand für die Pflegekräfte. Prinzipiell hat sich der pflegerische Blick auf den kranken Menschen geändert – in einem sehr positiven Sinne. Die Patienten werden ganzheitlicher betrachtet und sollen nach dem Krankenhausaufenthalt möglichst wieder schnell in ihrem häuslichen Umfeld untergebracht werden. Die Lebensqualität soll so lange wie möglich beibehalten werden.

Reichardt: All das zeigt, dass Pflegekräfte heute immer mehr zu Allroundern werden und von der eigentlichen Pflege bis hin zu Koordinierung und Management ein breiteres Spektrum an Tätigkeiten bedienen. Dem versucht auch die reformierte Pflegeausbildung mit einer stärker generalistischen Ausbildungsform gerecht zu werden. Sie ersetzt seit 2020 die bisherigen separaten Ausbildungen für Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege und hat diese vereinheitlicht. Das Ziel ist, dass Pflegekräfte prinzipiell in allen Bereichen der Pflege einsetzbar sind. Neben Theorie und Praxis wird in der generalistischen Pflegeausbildung auch Wert auf Themen wir Kommunikation und Interaktion oder Management und Qualitätssicherung in der Pflege gelegt. Das macht die Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau sehr attraktiv, da unsere Azubis so ein sehr umfangreiches Wissen und viele Fähigkeiten erwerben, die für die spätere Laufbahn wichtig sind. Nicht zuletzt ist der Abschluss EU-weit anerkannt.

Portraitaufnahme von Cornelia Reichardt, Leiterin des Bildungszentrums der Sana Kliniken Leipziger Land

Cornelia Reichardt
Leiterin Bildungszentrum Leipziger Land
Telefon 03433 919-7014
cornelia.reichardt@sana.de

Gerade während und nach der Corona-Pandemie hat man miterleben können, wie erschöpft viele Pflegekräfte waren, wie wenig sie sich gesehen und öffentlich anerkannt gefühlt haben – viele haben ihren Beruf sogar aufgegeben. Was braucht die Pflege heute, um wieder attraktiv zu werden und zu bleiben?

Lebus: Die Corona-Pandemie war tatsächlich sehr herausfordernd für uns alle. Aber wir haben hier in Borna die Situation im gesamten Pflegeteam gut gemeistert. Da bin ich auf meine Kolleginnen und Kollegen unheimlich stolz. Und das ist tatsächlich meiner Meinung nach wichtig für die Attraktivität der Pflege: Die Zusammenarbeit in einem guten, interprofessionellen Team – also auch zwischen Ärzten und Pflegekräften. Wir müssen daran arbeiten Hierarchien weiter aufzubrechen, so dass alle auf Augenhöhe miteinander arbeiten können. Als Arbeitgeber sollten wir Möglichkeiten zur Entfaltung geben, und eine Atmosphäre schaffen, in der Ideen geäußert und umgesetzt werden können. Natürlich müssen wir auch unsere Flexibilität vergrößern, um zukünftig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Pflegekräfte zu verbessern.

Portraitaufnahme von Silke Lebus, Pflegedienstleiterin der Sana Kliniken Leipziger Land

Silke Lebus
Pflegedienstleiterin Sana Kliniken Leipziger Land
Telefon 03433 21-1020
silke.lebus@sana.de

Und wie kann man junge Menschen für einen Pflegeberuf begeistern?

Reichardt: Die Pflege ist ein tolles Berufsfeld. Menschen auf ihrem Genesungsprozess zu begleiten, einen Teil dazu beitragen, dass es dem Patienten oder der Patientin besser geht, ist sehr bereichernd und sinnstiftend. Durch die Fächervielfalt am Klinikum in Borna können wir auch ein breites inhaltliches Spektrum anbieten. Aber natürlich wollen junge Menschen auch Anerkennung und Entwicklungsperspektiven. Ich denke, dass wir mit der generalistischen Pflegeausbildung einen wichtigen Schritt getan haben, den Pflegeberuf für junge Menschen wieder attraktiver zu gestalten. Das Lernen ist viel selbstbestimmter und kompetenzorientierter geworden und durch die Corona-Pandemie arbeiten wir auch in der Ausbildung stärker mit digitalen Medien. Alle Azubis bekommen zum Beispiel ein iPad und die Zugänge zu digitalen Lernplattformen von uns, die sie nutzen können und sollen. In wenigen Wochen legen die ersten Azubis der neuen generalistischen Pflegeausbildung ihre Prüfungen ab und dann können wir auch evaluieren, wie die Ergebnisse sind und wie wir die Ausbildung noch besser gestalten können.

Wenn Sie in die Zukunft blicken – wie wird sich die Pflege an den Sana Kliniken Leipziger Land entwickeln?

Reichardt: Ich sehe eine zunehmende Spezialisierung im Bereich der Pflege. Ob bei der Behandlung von Wunden, in der Schlaganfall– oder Palliativbehandlung usw. – es wird in allen Fachbereichen in der Pflege einen großen Kompetenz- und Qualitätszuwachs geben, so dass Medizin und Pflege immer enger zusammenarbeiten werden. Und ich denke, dass unsere Teams an Vielfalt gewinnen, nicht zuletzt auch durch die Pflegefachkräfte, die aus dem Ausland zu uns kommen.

Lebus: Auch technische Entwicklungen wie die Telemedizin oder die Robotik werden Einfluss darauf haben, wie sich die Pflege in den kommenden Jahren entwickeln wird. So wird uns die Digitalisierung zum Beispiel dabei unterstützen, Pflegefachkräfte bei Prozessen wie der Dokumentation zu entlasten. Das hilft uns, Zeit zu gewinnen, die wir zu Gunsten unserer Patientinnen und Patienten nutzen können. Generell sehen wir uns hier im Sana Klinikum sehr gut aufgestellt für die Zukunft. Wir haben mit unserem Bildungszentrum nicht nur die besten Voraussetzungen eine gute Ausbildung mit Perspektive anzubieten, sondern auch für umfassende Fort- und Weiterbildungen. Und wir haben tolle Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter, die mit Herzblut und Überzeugung ihren Beruf ausüben.

Stand: 12.05.2023

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