Sommer, Hitze und Herz-Kreislauf-Beschwerden: Eine gefährliche Kombination
Heißer Sommer, Gesundes Herz: Effektive Maßnahmen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwerden bei Hitze
Sommer, Ferienzeit, blauer Himmel, Sonne und Temperaturen zum Teil weit über 30 Grad! Viele Menschen mögen und genießen die sommerlichen Temperaturen, manche ächzen unter der Hitze, können schlechter schlafen, fühlen sich schlapp. Für wieder andere aber können die heißen Temperaturen regelrecht gefährlich werden.
Extreme Temperaturen kann das Risiko für Menschen mit Herzproblemen erhöhen
„Besonders ältere Menschen, die bereits unter Herzbeschwerden und Herz-Kreislauf-Problemen leiden, kann Hitze eine ernsthafte Belastung für den Organismus sein“, erklärt Dr. Uwe Müller, stellv. Chefarzt der Klinik für Innere Medizin. „Arbeitet das Herz nicht mehr normal, funktioniert auch das körpereigene Kühlsystem nicht richtig. Die Wärme kann dann vom Kreislauf nicht mehr ausreichend aus dem Körper geleitet werden“, so der Facharzt für Innere Medizin weiter. Die Folgen können Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Muskelkrämpfe und sogar Herzrhythmusstörungen sein. Weiterhin kann sich zu große Hitze auch auf die Gerinnungsfähigkeit und Flüssigkeit des Blutes auswirken. Das Blut wird dicker und klebriger, was das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Venenthrombosen und Lungenembolien erhöht.
Expertentipps vom Facharzt
Dr. Uwe Müller
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie (subspezialisiert als Somnologe)
Telefon 03433 21-1701
uwe.mueller2@sana.de
Menschen mit Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit, Rhythmusstörungen oder Herzschwäche sind besonders gefährdet
Bei hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße, um den Körper abzukühlen, was zu einem Abfall des Blutdrucks führt. Solch ein plötzlicher Blutdruckabfall kann wiederrum einen Kreislaufkollaps zur Folge haben. Dr. Müller warnt: „Manchmal fällt der Blutdruck so stark ab, dass die Dosis der Blutdruckmedikamente nach Rücksprache mit der behandelten Ärztin oder dem behandelten Arzt angepasst werden muss.“
Daher empfiehlt der Experte Betroffenen bei Hitze regelmäßig ihren Blutdruck zu messen, um diesen im Blick zu haben und gegebenenfalls gegensteuern zu können. „Kündigt sich eine längere Hitzeperiode an, sprechen Sie am besten mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt , welche vorbeugenden Maßnahmen Sie als Herzpatient:in treffen können wie zum Beispiel eine Anpassung Ihrer Medikamente und der Trinkmengen“, rät Dr. Müller weiter
So kommen Herzpatienten gut durch heiße Phasen:
Vermeiden Sie die Hitze!
Es mag einfach klingen, ist aber dennoch der beste Schutz. Betroffene mit Herzerkrankungen sollten ihren Tagesablauf auf das Wetter abstimmen und Aktivitäten in der Mittagszeit meiden und lieber auf den Morgen oder Abend legen.
Trinken Sie ausreichend!
Viele ältere Menschen haben kein ausgeprägtes Durstgefühl. Dann passiert es schnell, dass an heißen Tagen der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als ihm zugeführt wird. Daher nicht vergessen zu trinken! Als Faustregel kann man sagen, dass bei großer Hitze ein bis zwei Liter zusätzlich zur gewohnten Trinkmenge zugeführt werden sollten. Empfohlen werden dafür Mineralwasser, Tees oder verdünnte Fruchtsäfte, wobei man die Getränke nicht zu stark kühlen sollte, da sonst die Wärmeproduktion im Körper angeregt wird.
Achten Sie auf Elektrolyte!
Kalium ist für Herzpatienten ein wichtiges Elektrolyt, da es die Funktion des Herzens und den Blutdruck reguliert. Zu wenig Kalium kann die Herzfunktion beeinträchtigen. Höheren Elektrolyt-Verluste können sehr gut mit Gemüsebrühen und kaliumreichen Obst wie Bananen, Aprikosen oder Pfirsichen ausgeglichen werden.
Treiben Sie dosiert Sport!
Die beste Möglichkeit, sich für heißes Wetter fit zu machen, ist, das ganze Jahr mit Hilfe von Ausdauersportarten wie Radfahren, Walken oder Schwimmen in Bewegung zu bleiben. An sehr heißen Tagen sollten man es jedoch ruhiger angehen lassen, um das durch die Hitze sowieso schon belastete Herz-Kreislaufsystem nicht noch mehr zu fordern.
Kleiden Sie sich sommerlich!
Das Blut nimmer übermäßige Wärme aus dem Körper auf und transportiert sie zu den kleinen Hautgefäßen, die die Wärme an die Luft abgeben. Je größer also die Fläche der unbedeckten Haut ist, und je mehr Blut vom Herzen zu den Hautgefäßen gepumpt wird, desto mehr Wärme kann der Körper abgeben.
