Ein individuelles kostenfreies Gesundheitsprogramm hilft nach der Rehab leichter zurück ins Leben.

Das Trainingstherapeutische Nachsorgeprogramm (T-Rena®) hilft Patient:innen bei ihrer individuellen Rehabilitationsnachsorge. Wir erklären ihnen die Ziele und den Ablauf des Programms sowie alle anderen relevanten Informationen zu diesem Thema.

Das T-Rena®-Programm wurde von der Deutschen Rentenversicherung als Teil des „Reha nach der Reha“-Konzepts entwickelt. Ziel des Programms ist es, den Patient:innen eine Anschlussversorgung in ihrer Heimatregion zu bieten und so den Rehabilitationserfolg zu stabilisieren und langfristig zu sichern.

Die Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge (T-Rena®) soll die körperliche Leistungsfähigkeit bei Funktionseinschränkungen am Haltungs- und Bewegungsapparat mit gerätegestütztem Training wiederherstellen.

Der Einstieg ist bis sechs Wochen nach einer Reha möglich und umfasst 26 Einheiten plus Einweisungstermin. Trainiert wird in offenen Gruppen mit maximal zwölf Teilnehmer:innen 60 Minuten ein- bis zweimal pro Woche. Bei Bedarf kann T-RENA® um weitere 26 Einheiten verlängert werden. Die Nachsorge beginnt in der Regel direkt im Anschluss an die Rehabilitation und dauert zwischen sechs und zwölf Monate.


Patienten-Erfahrungsbericht:
Mit dem T-Rena® Programm zurück ins Leben.

Im Sommer 2021 ist Christoph Lindner am Tiefpunkt angekommen. Seit anderthalb Jahren quälen ihn Schmerzen in den Füßen. Beruflich geht nichts mehr. Er sitzt nur noch zuhause. Nach 78 Wochen im Krankenstand bezieht er Arbeitslosengeld. Frust und Bewegungslosigkeit haben bei dem 28-Jährigen physisch und psychisch Spuren hinterlassen. Die Waage zeigt 30 Kilo mehr.

Die Wende bringt wenige Wochen später eine Reha. „Die fünf Wochen in Bad Homburg waren meine Rettung“, sagt Christoph Lindner heute. Die Kombination aus Bewegungstherapie und psychologischer Behandlung brachte den Durchbruch, an den der junge Mann schon gar nicht mehr geglaubt hatte.

Angefangen hat alles 2019. „Ich hatte Probleme beim Stehen. Erst tat nur die linke Ferse weh, dann der ganze linke Fuß und schließlich auch der rechte Fuß. Das hat mich stark eingeschränkt“, erinnert sich Christoph Lindner. Der junge Mann arbeitete damals als Chemielaborant in der Qualitätssicherung. Viel Stress, den ganzen Tag auf den Beinen. Dazu fühlte sich der gebürtige Bornaer in Dresden nicht wohl.

Wann kommt das T-Rena® Programm in Betracht?

+ bei Funktionseinschränkung am Haltungs- und Bewegungsapparat

+ wenn trainingstherapeutische Leistungen bereits während der medizinischen Reha mit Erfolg eingesetzt wurden

+ wenn die körperliche Leistungs- und Belastungsfähigkeit nach der Reha weiter gesteigert werden soll

Institutsleiter Jan Geishendorf beim Planen der Trainingtherapieneinheiten.

Die Teilnahme am Programm ist freiwillig, jedoch wird sie den Patienten dringend empfohlen.

Jan Geishendorf leitet das Institut für therapeutische Medizin am Sana Klinikum Borna: „Wir wollen Patient:innen leistungsfähiger machen, damit sie ihren Alltag wieder ohne große Einschränkungen bewältigen können.“ Unter Anleitung von Physiotherapeut:innen und Sportwissenschaftler:innen wird eine Mischung aus Gerätetraining und Körperübungen angeboten. Im Fokus stehen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination und Fitness.

Die Basis ist ein abhängig von Diagnose und Symptomen erstellter individueller Trainingsplan. An computergestützten Geräten wird gezielt die Muskulatur trainiert. „Die zweite, nicht weniger wichtige Säule sind an den Alltag angepasste Körperübungen“, betont Jan Geishendorf, „wir drehen zum Beispiel die Liegestützbewegung um 180 Grad, wie sie jeder beim Abstellen eines Wäschekorbes braucht.“ Auch Kniebeugen stünden auf dem Programm. Die rangierten zwar auf der Beliebtheitsskala weit unten, „sind aber notwendig, wenn wir etwas aufheben wollen“, erläutert der Therapeut.


Es folgte eine Odyssee

Vom Hausarzt zum Orthopäd:innen, weiter zum Neurolog:innen und Psycholog:innen. Röntgen, CT, MRT – Christoph Lindner wurde auf den Kopf gestellt. Ohne Diagnose. Ein Zusammenhang mit der bestehenden Schuppenflechte konnten die Mediziner nicht herstellen, die verkürzte Sehne im Bein konnte wiederum nicht allein für die starken Schmerzen verantwortlich sein. „Die Ärzteschaft vermutete dann eine psychosomatische Schmerzerkrankung“, berichtet er.

Zu dieser Zeit war Christoph Lindner längst in „ein Loch gefallen“. Ohne Diagnose galt er formal als arbeitsfähig. An Stehen im Labor war aber nicht zu denken und eine Umschulung über die Arbeitsagentur nicht möglich, weil „ich ja theoretisch arbeiten konnte“.

Die ersten Erfolge stellten sich im Herbst 2021 in Bad Homburg ein. „Die Bewegungstherapie und die psychosomatischen Anteile taten mir gut“, erzählt Christoph Lindner. Sein Rententräger bot ihm noch während der Reha das T-Rena® Programm an.

Die Langzeitbetreuung nach Rehabilitation

„Wer am T-Rena-Programm teilnehmen möchte, muss vorher eine Reha über den Rentenversicherungsträger absolviert haben. Fragen Sie gezielt nach, nicht jede/r Ärztin oder Arzt hat das Programm auf dem Schirm“, rät Jan Geishendorf. Eine lange Wartezeit gibt es übrigens nicht, binnen einer Woche kann es losgehen.

Alternativ können Interessierte Mitglied im Sana-Gesundheitsverein werden. Mit monatlich 29 Euro, ermäßigt 24 Euro für Sana-Patient:innen und Senior:innen ist man dabei. Geld, das bestens angelegt ist. 390 Mitglieder sind davon überzeugt und trainieren montags bis donnerstags zwischen 7 und 19.30 Uhr, freitags bis 16.30 Uhr.

Die Reha nach der Reha

Bei der Suche nach Anbietern stieß Christoph Lindner im Internet auf die Sana Klinikum in Borna und die medizinische Trainingstherapie: „Für mich ideal, sozusagen vor der Haustür. Ich war ja inzwischen wieder in meine Heimat gezogen.“

Christoph Lindner geht noch immer zweimal in der Woche in das Sana Klinikum, nach Ablauf des T-Rena® Programms als Mitglied des Sana-Gesundheitsvereins. Der 30-Jährige ist heute ein anderer: „Die Schmerzen sind weg, ich bin konditionell und psychisch gut drauf, habe einen neuen Job und 30 Kilo weniger.“ Für das neue Wohlfühlgewicht hat er auch seine Ernährung umgestellt.

„Das T-Rena-Programm war Ansporn für Herrn Lindner“, freut sich Geishendorf über den Erfolg. Jetzt geht es darum, die neue Lebensqualität zu halten. Dafür wurde Christoph Lindners Trainingsplan angepasst. Der neue Bürojob belastet seinen Rücken anders. „Ich fühle mich sehr gut aufgehoben. Hier werde ich von Expert:innen betreut und muss mich nicht wie in einem Fitnessstudio ewig binden“, schwärmt der Bornaer.

Stand: 03.01.2024

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